Alexander Lernet-Holenia

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1. Alexander Lernet-Holenia – Die Filme
Erstellt von Dr. Gertraud Steiner Daviau


Verfilmungen seiner Romane, Storys, Filme nach Originaldrehbüchern etc.

Hauptsächlich konsultierte Quellen:
Internet Movie Database us.imdb.com,
Deutscher Tonfilm www.deutscher-tonfilm.de
Kleines Lexikon des Österreichischen Films
Auskünfte des Filmarchiv Austria

Übersicht:

Hohe Schule (1934), Die Abenteuer eines jungen Herrn in Polen (1934), Mein Leben für Maria Isabell (1935), Ich war Jack Mortimer (1935), Die sung (1942), Die große Liebe (1942), Das andere Leben (1948), Maresi (1948), An klingenden Ufern (1949),
Abenteuer in Wien (1952) – Stolen Identity (1953), Spionage (1955), Land, das meine Sprache spricht (1959, TV), A la guerre comme à la guerre (1971), Die Standarte (1977)


Die Filme im einzelnen:

Hohe Schule (1934)
(Anderer Titel: College)
Schwarz-weiss
Deutschland/Österreich
(Anderer Titel: College)
Produktionsfirma: Syndikat-Film, Tobis
Regie: Erich Engel
Regieassistent: Roland von Rossi
Originalmusik: Willy Schmidt-Gentner
Drehbuch: Albrecht Joseph, Alexander Lernet-Holenia, Heinrich Oberländer, Joseph Than

Rudolf Forster Carlo Cavelli und Graf Werffen
Angela Salloker Irene von Ketterer
Hans Homma Herr von Ketterer
Camilla Gertzhofer Frau von Ketterer
Paul Henreid Franz von Ketterer
Lisl Kinast Flori
Hans Moser Diener Brandler
Dinah Grace eine Tänzerin
Herbert Hübner Schott
Alfred Neugebauer von Radrigg

Weiters: Margarethe Hruby, Mihail Xantho, Robert Horky, Cecile Gehlers, Franz Schafheitlin

Das Drama spielt im Milieu des altösterreichischen Offiziersadels. Ein ehemaliger Offizier der k.u.k. Armee versucht, sich mit seinen überkommenen Ehrbegriffen in den dreissiger Jahren zurecht zu finden. 16 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg – also in der Gegenwart zur Entstehungszeit des Films – kommt er wieder nach Wien, gequält von einem dunklen Geheimnis: entsprechend seinem militärischen Ehrenkodex hat er bei einem Duell den Sohn seines besten Freundes erschossen. Um die Vergangenheit zu verdrängen und unerkannt zu bleiben, tritt er maskiert als Kunstreiter auf. Als er sich nun in die Schwester des Getöteten verliebt, die nichts über die Vorgänge weiss, gerät er in schier unüberwindliche Gewissenskonflikte.

Uraufführungen: 31. Dezember 1934 in Deutschland, 7. April 1939 in den USA


Abenteuer eines jungen Herrn in Polen (1934)
(Andere Titel: Ein gefährliches Abenteuer, Liebe und Trompetenklang, Reiterlied, Love and Alarum/USA 1936)
Schwarz-weiss
Deutschland
Produktionsfirma: Itala Film GmbH Berlin (Produzenten: Serge Otzoup, Alberto Giacolone)
Verleih: NDLS (Neues Deutsches Lichtspiel-Syndikat GmbH); KIBA Wien, Slavia Prag
Regie: Gustav Fröhlich, Regieassistent: Rudolf van der Noss
Produktionsleiter: Alfred Greven
Atelier: Grunewald Atelier Berlin
Kamera: Albert Benitz, Reimar Kuntze, Kameraassistent: Heinz Loos
Drehbuch: Hans Martin Cremer und Georg Wittuhn nach dem Roman von Alexander Lernet- Holenia, Die Abenteuer eines jungen Herrn in Polen (1931)
Schnitt: Karl Otto Bartning
Musik: Eduard Künneke
Musikalische Leitung: Franz Marszalek
Orchester: Berliner Tonfilm-Orchester Gerhard Hoffmann
Musiktitel: Altes österreichisches Reiterlied; Es gibt ein frohes Reiten

Gustav Fröhlich Leutnant von Keller der k.u. k. österreichischen Armee
Ernst Stahl-Nachbaur Oberst von Keller, sein Onkel
Otto Tressler Graf Lubenski
Olga Tschechowa Gräfin Lubenska, seine Frau
Maria Andergast Vera, beider Tochter
Erika Streithorst Claire, beider Tochter
Harry Hardt Rittmeister Stroganoff
Armin Schweizer Hartlieb, deutscher Kolonist
Hans Richter Fritz, deutscher Kolonist
Walther Jung russischer General
Ernst Dumcke russischer Hauptmann
Friedrich Gnass Gefangener

Weiters: Erich Bartels, Angelo Ferrari, Bernhard Goetzke, Heinz Klockow, Anton Krilla, Kurt Mikulski, Rio Nobile, Walter Steinweg

In dem Film, in dem Frauenliebling und Filmstar Gustav Fröhlich sowohl Regie führt als auch die Hauptrolle spielt, versammelt sich der russische Adel am Ende des Jahres 1913 zum traditionellen Kostümfest in St. Petersburg. Dazu sind auch die in Russland stationierten Offiziere der Armeen anderer Länder sind eingeladen, unter ihnen auch der österreichische Leutnant von Keller, der auf dem Fest die Komtesse Vera Lubenska kennen und lieben lernt.

Ein halbes Jahr später ist der 1. Weltkrieg ausgebrochen, und Freunde werden zu Feinden. Auf dem Gut des Grafen Lubenski bei Lublin trifft der Leutnant wieder auf Vera, aber ihre Liebe ist hoffnungslos in den Zeiten des Krieges. Der junge Leutnant ist dem Regiment seines Onkels, Oberst von Keller, zugeteilt, der ein strenger Vorgesetzter ist.

Auf einem Patrouillenritt wird Leutnant von Kellers Truppe eingekreist und von den Kosaken verfolgt. Keller kann als Einziger entkommen und findet Zuflucht im Hause des deutschen Kolonisten Hartlieb. Als er zu seiner Truppe gelangen will, wird er von den Russen gefangen genommen. Zufällig überhört er ein Gespräch des russischen Generals mit seinem Adjutanten und erfährt dadurch einen militärischen Plan. Unter Gefahren bringt er die entsprechenden Unterlagen in seinen Besitz und schickt damit einen Jungen zu den Österreichern. Als die Russen den Geheimnisverrat entdecken, wird Keller vor einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt.

Im letzten Moment kann er fliehen und auf die österreichische Seite gelangen. Ein letztes Mal begegnet er Vera auf dem Schloss ihres Vaters. Aber er darf seinen Gefühlen nicht folgen und bei ihr bleiben – der Krieg zwingt ihn, weiter einer ungewissen Zukunft entgegen zu reiten.

Uraufführungen: 4. Oktober 1934 in Leipzi; 10. Oktober in Berlin (Mozartsaal), 12. April 1936 in den Uraufführungen: 31. Dezember 1934 in Deutschland, 7. April 1939 in den USA
(General Foreign Sales Corp.)

Wegen des ernsten Themas durfte der Film auch am Karfreitag, Busstag und Heldengedenktag gezeigt werden.


Mein Leben für Maria Isabell (1935)
(Anderer Titel: My Life for Maria Isabella/ USA 1935)
Schwarz-weiss
Deutschland
Produktionsfirma: Lloyd Film GmbH Berlin (Produzent Oskar Han)
Regie: Erich Waschneck
Drehbuch: Friedrich Dammann (als F. D. Andam), Ernst Hasselbach, Alexander Lernet-Holenia (Roman: Die Standarte/1934, der auch den Titel Mein Leben für Maria Isabell führt)
Kamera: Herbert Körner
Musik: Herbert Windt
Atelier: Tobis-Atelier Berlin -Johannisthal

Viktor de Kowa Fähnrich Menis
Franz Pfaudler Diener Anton
Maria Andergast Resa Lang
Peter Voss Rittmeister Graf Bottenlauben
Hans Joachim Büttner Rittmeister Anschütz
Hermann Frick Fähnrich Graf Heister
Julia Serda Erzherzogin Maria Antonia
Harry Hardt Oberstleutnant
Karin Evans Baronesse Mordax
Bernhard Minetti Rittmeister von Hackenberg
Ernst Karchow General Obelliani
Eckehard Ahrendt Hauptmann Rainer
Veit Harlan meuternder Korporal
Hans Junkermann Stadtkommandant von Belgrad
Hans Zesch-Ballot
u.a. Major Sumerset

Belgrad im Jahre1918: Während eines Konzerts zu Ehren der Erzherzogin Maria Antonia verliebt sich Fähnrich Menis in ihre Gesellschafterin Resa. Da er durch seine Leidenschaft einen Skandal verursacht, wird er zur Strafe zum Regiment Maria Isabell versetzt, das außerhalb Belgrads stationiert ist. Unter schwersten Opfern kann Menis die Standarte des Regiments aus den Kriegswirren retten.

Uraufführungen: 7. Februar 1935 in Berlin (Capitol), 4. November 1935 in den USA


Ich war Jack Mortimer (1935)
Schwarz-weiss
Deutschland
Produktionsfirma: Carl Froelich-Film GmbH (Produzent Carl Froelich, Produktionsleitung Friedrich Pflughaupt, Rolf Hansen)
Regie: Carl Froelich. Regieassistent Rolf Hansen
Drehbuch: Thea von Harbou, Robert A. Stemmle nach dem Roman von Alexander Lernet-Holenia Ich war Jack Mortime (1933)
Kamera: Reimar Kuntze, Benno Stinauer, Alexander Schmoll
Bauten/Art Direction: Franz Schroedter, Robert Bahr
Kostüme: Edwin Stempel, Fritz Schilling, Elise Bollenhagen, Max Patyna, Bruno Cieslewicz
Schnitt: Gustav Lohse
Ton: Hans Grimm
Musik: Harald Böhmelt

Adolf Wohlbrück Taxifahrer Ferdinand "Fred" Sponer
Eugen Klöpfer Dirigent Pedro Montemayor
Sybille Schmitz Winifred Montemayor, seine Frau
Marieluise Claudius Marie Polikow
Max Gülstorff Hauptmann Polikow, Maries Vater
Maria Loja Frau Polikow, Maries Mutter
Hilde Hildebrand Daisy
Heinz Salfner Daisys Freund Andrassy
Jochen Hauer Taxifahrer Doering
Georg A. Profe Jack Mortimer

Weiters: Hugo Drahower, Sophie Eschenbach, Rudolf Essek, Erich Fiedler, Aribert Grimmer, Otto Grüneberg, Albert von Kersten, Jochen Kuhlmey, Michael von Newlinski, Gerda Preiß, Josef Reithofer, Eugen Wallrath, Hans Waschatko, Peter Lau, Manfred Meurer

In dem spannenden Kriminalfilm geht es wie so oft bei Lernet-Holenia um ein Spiel mit der Identität. Der Taxifahrer Fred Sponer kann durch eine unerwartete Wendung des Schicksals eine neue Identität annehmen, in dem er in die Rolle eines toten Fahrgastes schlüpft.

Uraufführung: 17. Oktober 1935 in Hamburg (Ufa-Palast)


Die Entlassung (1942)
(Andere Titel: Schicksalswende, Bismarck’s Dismissal/Großbritannien 1942, The Dismissal/internationaler Titel)
Schwarz-weiss
Deutschland
Produktionsfirma: Tobis Filmkunst GmbH (Produzent: Fritz Klotzsch)
Regie: Wolfgang Liebeneiner
Drehbuch: Curt J. Braun, Alexander Lernet-Holenia (Story), Felix von Eckardt
Kamera: Fritz Arno Wagner
Originalmusik: Herbert Windt
Set Design: Otto Hunter, Artur Nortmann, Erich Schweder, Karl Vollbrecht

Paul Bildt Minister von Bötticher, Stellvertreter des Kanzlers
Rudolf Blümner Chef des Zivilkabinetts von Lucanus
Ernst Dernburg von Verdy
Karl Ludwig Diehl Kaiser Friedrich III.
Bernhard Goetzke Majunke
Otto Graf Graf Eulenburg
Hildegard Grethe Kaiserin Friedrich
O. E. Hasse Baron von Heyden
Emil Hess Grossfürst Wladimir
Werner Hinz Kaiser Wilhelm II.
Paul Hoffmann Graf Waldersee
Emil Jannings Fürst Bismarck
Fritz Kampers Professor Dr. Schwenninger
Christian Kayssler Graf Herbert Bismarck
Werner Krauss Geheimrat von Holstein
Theodor Loos Kaiser Wilhelm I.
Friedrich Maurer Bebel
Josef Peterhans von Lucius
Werner Pledath Kammerdiener Pinnow
Franz Schafheitlin Botschafter Graf Schuwalow
Margarete Schön Fürstin Johanna Bismarck
Heinrich Schroth General von Caprivi
Walter Süssenguth Zar Alexander

Weiters: Roma Bahn, Horst Becker, Gerta Böttcher, Roma Bahn, Horst Becker, Curt Cappi, Karl Dannemann, Gertrude De Lalsky, Erich Dunskus, Kurt Felden, Jens von Hagen, Knut Hartwig, Hans Junkermann, Wilhelm P. Krüger, Olga Limburg, Heinz Marlow, Kurt Mikulski, Karl Morvilius, Joe Münch-Harris, Hans Quest, Paul Rehkopf, Ernst Rotmund, Hans Hermann Schaufuss, Just Scheu, F. W. Schröder-Schrom, Charlotte Schultz, Werner Siegert, u .a.

Der Film, der im Kontext der damals beliebten Filme über Persönlichkeiten der Vergangenheit, insbesondere der preussischen Vergangenheit zu sehen ist (wie etwa die Filme über König Friedrich), ist eine Fortsetzung des Films Bismarck (1940), den ebenfalls Wolfgang Liebeneiner inszenierte.
In Die Entlassung werden die Hintergründe der Demissionierung Bismarcks beleuchtet. Kurz nach der Thronbesteigung Kaiser Wilhelms II. 1888 setzen Konflikte zwischen ihm und seinem Kanzler, Fürst Bismarck, ein. Vor allem in der Aussenpolitik scheiden sich die Geister. Bismarcks starke Persönlichkeit ist eine Provokation für den Kaiser, daher entlässt er 1890 seinen Kanzler.
Lernet schuf mit dieser Filmstory eine Bombenrolle als "eiserner Kanzler" Bismarck für seinen Freund aus dem Salzkammergut, Emil Jannings, der seinerseits beste Kontakte zur Berliner Filmwelt hatte, von denen wiederum Lernet profitierte.

Uraufführung: 6. Oktober 1942 (Deutschland)


Die große Liebe (1942)
(Anderer Titel: The Great Love)
Deutschland
Produktionsfirma:Ufa-Filmkunst GmbH, Berlin
Regie: Rolf Hansen
Drehbuch: Peter Groll, Rolf Hansen, Alexander Lernet-Holenia (Story)
Kamera: Franz Weimayr
Musik: Michael Jary

Zarah Leander Hanna Holberg
Viktor Staal Oberleutnant Paul Wendland
Paul Hörbiger Komponist Alexander Rudnitzky
Grethe Weiser Käthe, Hannas Zofe
Hans Schwarz jr. Artist Alfred Vanloo
Wolfgang Preiss Oberleutnant von Etzdorf
Victor Janson Theaterdirektor Mocelli
Leopold von Ledebur Herr von Westphal
Julia Serda Jenny von Westphal

Weiters: Paul Bildt, Erich Dunskus, Wilhelm Althaus, Olga Engl, Karl Etlinger, Ilse Fürstenberg

Der melodramatische Film, der auf die Zugkraft seiner Hauptdarstellerin, der Sängerin und Schauspielerin Zarah Leander setzt, die in der Nazi-Zeit als Konkurrenz zu Hollywoods Greta Garbo und Marlene Dietrich aufgebaut werden sollte, wurde vor allem beim weiblichen Publikum einer der größten Kinoerfolge.
Der Lufwaffenoffizier Paul Wendland (Victor Staal), der an der nordafrikanischen Front stationiert ist, kommt auf Heimaturlaub nach Berlin, wo er die Sängerin Hanna Holberg (Zarah Leander) kennen lernt. Immer wieder wird er abberufen, ohne mit ihr mehr Zeit verbringen zu können. Schließlich wird er im Krieg verwundet, landet in einem Lazarett und kann nun endlich mit Hanna zusammensein.
Ein Soldat auf Fronturlaub und wiederholte kriegsbedingte Trennungen von der Geliebten sind ein typisches Kriegsthema, das genauso in einem amerikanischen Film vorkommen könnte. Wegen seiner offiziellen Auszeichnungen (staatspolitisch wertvoll, künstlerisch wertvoll, volkstümlich wertvoll) wird er jedoch manchmal als Propagandafilm eingestuft.

In ihrem wohl bekanntesten Film hat Zarah Leander Gelegenheit, ihre Chansons (mit der Musik von Michael Jary und Texten von Bruno Balz) vorzutragen, darunter die bekannten "Klassiker""Davon geht die Welt nicht unter" und "Ich weiss, es wird einmal ein Wunder gescheh’n", die die damalige Atmosphäre in Deutschland widerspiegelten, als der Krieg an der Ostfront bereits verloren ging, aber man noch auf ein Wunder hoffte. Weitere Chansons der Leander im Film: "Heut’ kommen die blauen Husaren" und "Mein Leben für die Liebe – Jawohl!"

Drehorte: Atelier Rosenhügel, Wien und Tonfilmstudio Carl Froelich, Berlin-Tempelhof
Außenaufnahmen: Berlin, Rom.

Uraufführungen: 12. Juni 1942, Berlin: Ufa-Palast am Zoo, Germania-Palast Frankfurter Allee


NACH DEM KRIEG

Das andere Leben (1948)
(Anderer Titel: Der 20. Juli 1944)
Österreich
Produktionsfirma: Theater in der Josefstadt
Regie: Rudolf Steinboeck (der von 1945 bis 1953 Direktor des Theaters in der Josefstadt war)
Drehbuch: Alfred Ibach, Alexander Lernet-Holenia (Novelle Der 20. Juli)
Kamera: Willi Sohm
Originalmusik: Franz Salmhofer

Aglaja Schmid Elisabeth Josselin
Robert Lindner Major Walter Josselin
Gustav Waldau Hofrat Buschek
Vilma Degischer Suzette Alberti
Leopold Rudolf Dozent Thomas Alberti
Siegfried Breuer Bukowsky
Erik Frey Latheit
Anton Edthofer General Rissius
Hans Ziegler Dr. Joel
Erni Mangold Mizzi
Karl Günther Oberst Schönborn
Gerhard Riedmann

Der Film thematisiert die Geschichte einer jungen Jüdin, die in den Nazijahren von ihrer Freundin versteckt, mit deren Papieren in einem Spital behandelt wird und dort stirbt. Damit verliert die Freundin ihre offizielle Identität.
Vordergründig ist Das andere Leben ein spannendes Spiel mit der Identität, insgesamt aber ein erstaunlicher Beweis der Zivilcourage Alexander Lernet-Holenias, der das damals noch streng tabuisierte Thema der Judenverfolgung kurze Zeit nach dem Krieg literarisch aufgegriffen hatte. Das ambitionierte Filmstudio des Theaters in der Josefstadt, das allerdings nicht lange bestand, griff den Stoff auf und verfilmte in mit hervorragenden Schauspielern des Hauses.
Das andere Leben ist einer der ganz raren Zeugnisse der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Widerstand in den Jahren unmittelbar nach dem Zeiten Weltkrieg.

Uraufführung: 4. Mai 1948 in Wien

Maresi (1948)
Österreich
Schwarz-Weiss
Produktionsfirma: Unitas
Regie: Hans Thimig
Drehbuch: Peter Francke, Kurt Heuser, Alexander Lernet-Holenia (Story)
Kamera: Oskar Schnirch

Attila Hörbiger Franz von Hübner
Maria Schell Blanka von Steinville
Siegfried Breuer Tabakowitsch
Helene Croy Frau von Hübner
Franz Pfaudler Graf Steinville
Maria Olszewska Gräfin Steinville
Alfred Neugebauer Erzherzog Franz Ferdinand
Anton Pointner Oberst
Hans Tressler Richter
Josef Albin Kriminalinspektor Wenger
Camillo Kossuth Diener Ferdinand
Max Schipper Reitbursche Johann
Gretl Müller-Morelli Madame Elektra
Hugo Lindinger Fleischhauer

Weiters: Matthias Loy, Eduard Loibner

Typisch für Lernet-Holenia spielt auch dieser Film im Gutsbesitzers- und Offiziersmilieu der Vorkriegszeit. Franz von Hübner (Attila Hörbiger), der seine Vorkriegsehrbegriffe in eine Zeit rettet, in die er nicht mehr hineinpasst, begeht eine Tat, die anfangs unverständlich erscheint: als er sein geliebtes Pferd Maresi als gemarterten Droschkengaul wieder findet, erschiesst er es lieber, bevor er es weiter dieser unwürdigen Behandlung ausgesetzt sieht. Im Rückblick entspinnt sich vor dem Hintergrund der gemeinsamen Liebe für das Pferd eine Liebesgeschichte zur jungen Adeligen Blanka von Steinville, verkörpert von der jungen Maria Schell in einer ihrer ersten Filmrollen.


An klingenden Ufern (1949)
Österreich
Schwarz-weiss
Produktionsfirma: Violantha
Regie: Hans Unterkircher
Drehbuch: Alexander Lernet-Holenia
Kamera: Hannes Staudinger

Marianne Schönauer, Curd Jürgens, Cäcilia Kahr, Otto Tressler, Karl Skraup, Hans Unterkircher, Elisabeth Markus, Rudolf Brix, Oskar Hugelmann, Hugo Gottschlich, Karl Köstler, Paul Horn

Uraufführungen: 15. September 1948 in Wien, 2. September 1949 in der BRD, 1950 in den USA (Vertrieb Casino Film Exchange Inc.)

Melodram um einen tot geglaubten Soldaten, der aus dem Zweiten Weltkrieg heimkehrt.


Abenteuer in Wien (1952)
Andere Titel: Adventures in Vienna (Internationaler Titel), Gefährliche Abenteuer, Ich war Jack Mortimer
Österreich/USA
Schwarz-weiss
Produzent: Kriedel KG, Schönbrunn-Film, Transglobe Film Inc.
Produzent: Ernest Müller (Schönbrunn-Film)
Kamera: Helmut Ashley
Kostüme: Leo Bei
Musik: Richard Hageman
Regie: Emil E. Reinert
Drehbuch: Michael Kehlmann, Franz von Tassié nach dem Roman von Alexander Lernet-Holenia, Ich war Jack Mortimer (1933)

Gustav Froelich Toni Sponer
Adrienne Gessner Frau Fraser
Cornell Borchers Karin Manelli
Hermann Ehrhardt Heintl
Richard Hagemann Dirigent
Manfred Inger Polizeiinspektor
Inge Konradi Marie
Francis Lederer Claude Manelli
Louis Ousted John Milton
Egon von Jordan Krüger

Weiters: Rosa Albach-Retty, Ulrich Bettac, Franz Böheim, Heinz Conrads, Pepi Glöckner-Kramer, Hugo Gottschlich, Dorothea Neff, Milan von Kamare, Ernst Waldbrunn, Guido Wieland, Gisela Wilke

Drehorte: Wien und Flughafen Wien-Schwechat
Uraufführung: 21. August 1952 in Hamburg

DVD bestellen: www.filmarchiv.at, Edition Film und Text/7 "Abenteuer in Wien"
ISBN:3-901932-69-0
Inhalt der Box: die Filme Abenteuer in Wien und Stolen Identity, das Buch Austrian Noir, Essays zur österreichischen Koproduktion Abenteuer in Wien und Stolen Identity von Armin Loarker.

Die englische Version:
Stolen Identity (1953)
Österreich
Schwarz-weiss
Produktionsfirma: Transglobe-Film Inc.
Produzent: Turhan Bey
Originalmusik: Richard Hageman
Kamera: Helmut Ashley
Produktionsdesign: Jüptner-Jonstorff
Produktionsmanager: Carl Szokoll
Regieassistent: Gino Wimmer
Kostüme (wardrobe supervisor): Nadja Tiller
Regie: Gunther von Fritsch
Drehbuch: Robert Hill nach dem Roman von Alexander Lernet-Holenia, Ich war Jack Mortimer

Donald Buka Toni Sponer
Joan Camden Karen Manelli
Francis Lederer Claude Manelli
Inge Konradi Marie
Hermann Ehrhardt Inspektor
Egon von Jordan Kruger
Manfred Inger Heintl

Weiters: Adrienne Gessner, Gisela Wilke

DVD bestellen: www.filmarchiv.at, Edition Film und Text/7 "Abenteuer in Wien"
ISBN:3-901932-69-0
Inhalt der Box: die Filme Abenteuer in Wien und Stolen Identity, das Buch Austrian Noir, Essays zur österreichischen Koproduktion Abenteuer in Wien und Stolen Identity von Armin Loarker.

Spionage (1955)
Österreich
Schwarz-weiss
Produktionsfirma: Hopefilm/Neusserfilm (Produzenten: Franz Hoffmann, Erich von Neusser)
Originalmusik: Willy Schmidt-Gentner
Kamera: Hanns Matula, Hans Theyer
Production Design: Felix Smetana
Kostüme: Gerdago
Regie: Franz Antel
Drehbuch: Alexander Lernet-Holenia, Kurt Nachmann

Ewald Balser Oberst Redl
Barbara Rütting Nadeschda
Gerhard Riedmann Hauptmann Angelis
Oskar Werner Leutnant Zeno von Baumgarten
Marte Harell Gräfin Lichtenfels
Hannelore Bollman Pauline von Heymeneck
Rudolf Forster Chef des Generalstabes von Heymeneck
Attila Hörbiger Dr. Hartmuth
Erik Frey Oberst Rabansky
Heinz Moog Baron Letten
Karl Ehmann Leopold, Diener bei Lichtenfels
Hermann Ehrhardt Steidl
C. W. Fernbach Rittmeister Weidler
Harry Hardt General Maximoff
Kurt Jaggberg Sabrenin
Alexander Trojan Baron Korff
Ernst Waldbrunn Ebinger

Die wahre Geschichte des österreichischen Oberst Redl, der während des Ersten Weltkriegs für Russland spionierte, da er als Homosexueller von seinem Liebhaber (Oskar Werner) mit immer neuen Forderungen erpresst wurde.

Uraufführungen: 18. April 1955 in Düsseldorf, 19. April 1955 in Wien

Land, das meine Sprache spricht (1959)
TV-Film
Regie: Michael Kehlmann
Fernsehspiel von Michael Kehlmann nach der Novelle Der 20. Juli von Alexander Lernet-Holenia
Szenenbild: Walter Dörfler

Hilde Mikulicz Elisabetz von Josselin
Alexander Kerst Major Friedrich von Josselin
Hans Leibelt Buschek
Peter Mosbacher Bukowsky
Wilmut Borell Latheit
Paul Verhoeven der General
Werner Uschkurat Oberleutnant Heidermann
Peter Brand Adjutant Sturm
Carlos Werner Hauptmann Müllner
Gisela Fischer Suzette Alberti
Claudia Bethge Pflegerin
Schaffner Walter Gussmann
Arzt Fritz Rasp
Sänger Hans Hotter
Hotelportier Walter Bach
Frau Koczebrowsky Elisabeth Neumann
Pfarrer Paul Stieber-Walter
Oberleutnant Albert Hehn
ein alter Mann Rudolf Porsche
Beamtin im Krankenhaus Franziska Liebing
Krankenträger Fritz Asmussen
Passant Karl Hanft

Remake der bereits 1948 verfilmten Novelle von Alexander Lernet-Holenia

Die Standarte (1977)
(Andere Titel: Última bandera, La (Spain), Battle Flag, The Standard (International: English title)
Drehbuch: Herbert Asmondi, Alexander Lernet-Holenia
Herstellungsland: Deutschland/ Spanien/ Österreich
Produktionsfirma:
Regie: Ottokar Runze
Kamera: Michael Epp.
Musik:

Simon Ward, Hugo Blanco, Gerd Böckmann, Peter Cushing, Lil Daghover, John Finch, Verónica Forqué, Robert Hoffman, Friedrich von Ledebur Antonio Mayans, Maria Perschy, Rudolf Prack

Das Ende des Krieges zeichnet sich ab. Ein junger Fähnrich erlebt seine erste Liebe und kurz darauf die Meuterei eines ganzen Regiments ruthenischer, polnischer und galizischer Soldaten. Er empfängt aus der Hand des sterbenden Kameraden die Standarte, das Symbol des untergehenden Reiches. Er rettet sie über alle Stationen einer abenteuerliche Flucht aus der Belgrader Burg bis nach Wien, wo er Zeuge des Auszuges seines Kaisers wird. Sein Regiment existiert nicht mehr. Seine Kameraden sind tot. Die Standarte verbrennt in einem Kamin des kaiserlichen Schlosses. Und jetzt erst wird der junge Fähnrich die Sinnlosigkeit des Krieges begreifen.
DVD: Exklusiver Vertrieb MIB 2008, www.mibm.info

2. Kritiken (in Arbeit)

•Standarte, Die (1978) (TV)
... aka Battle Flag (1978) (TV)
... aka Última bandera, La (1977) (TV)
•Guerre comme à la guerre, La (1971)
•Land, das meine Sprache spricht (1959)
•Spionage (1955)
•Stolen Identity (1953)
•Abenteuer in Wien (1952)[Writer (novel)]
... aka Gefährliches Abenteuer (1952)
... aka Ich war Jack Mortimer (1952)
•An klingenden Ufern (1949)
•Andere Leben, Das (1948)
•Maresi (1948)
•Große Liebe, Die (1942)
... aka Great Love, The (1942)
•Entlassung, Die (1942)
... aka Schicksalswende (1942)
•Ich war Jack Mortimer (1935)
•Mein Leben für Maria Isabell (1935)
•Abenteuer eines jungen Herrn in Polen (1934)
... aka Gefährliches Abenteuer, Ein (1934)
... aka Reiterlied (1934)
•Hohe Schule (1934)
... aka College (1934)
Die Novelle "Der 20. Juli" wurde unter dem Filmtitel "Sturmjahre" (Dokumentarfilm von Frank Ward Rossak, 1947) bzw. "Das andere Leben" (Spielfilm unter der Regie von Rudolf Steinboeck, 1948) mit Vilma Degischer, Erik frey, Ernie Mangold, Leopold Rudolf, Aglaja Schmid, Ernst Waldbrunn u.a.) verfilmt.
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Christian Cargnelli schreibt in der Zeitschrift "Falter":

"'Sturmjahre' beschreibt, wie der Nationalsozialismus das Österreich der dreißiger Jahre zerstört hat und wie es seither aufwärts geht: viele Bilder vom Krieg, keine Rede von Konzentrationslagern, Emigration, Exil, Entnazifizierung. Einmal kurz ein Schild, in dem Mischlinge und Juden erwähnt werden; und ein einziger Satz in 84 Minuten nimmt auf den Holocaust Bezug: Stefan Zweig wird als 'Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Rassenpolitik' erwähnt und sogleich mit einem Zitat aus seinen nachgelassenen Aufsätzen für eine zentrale Botschaft des Films instrumentalisiert, nämlich: Österreich als Widerstandsnest darzustellen.
Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus versucht hingegen 'Das andere Leben' (1948) von Rudolf Steinboeck. Im Wien des Jahres 1944 flieht die junge Jüdin Suzette (Vilma Degischer) vor der Gestapo und wird voin ihrer nichtjüdischen Freundin Elisabeth (Aglaja Schmid) versteckt. Als Suzette bei einem Schwangerschaftseingriff stirbt, ist Elisabeth auf einmal und aus verzwickten Gründen gezwungen, ihre Identität anzunehmen. Sie kommt in Konflikt mit dem eigenen Ehemann, er gerät durch sie quasi 'zufällig' in den Stauffenberg-Putsch."

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"Der Unberechenbare - Alexander Lernet-Holenia", Video-Film für Liebhaber von Literatur und für Schulen

Anläßlich seines 100. Geburtstages hat das Unterrichtsministerium Theater ein Video für Schulen über den Dichter herausgebracht, das im Deutsch- oder Literaturunterricht eingesetzt werden kann. Das Video gibt einen 17 Minuten dauernden Einblick in Lernet-Holenias Leben und Werk . Es geht von einem Rundgang durch die dem Dichter gewidmete Ausstellung "Beharren im Wandel" in der Creditanstalt, Wien, aus. Es enthält eine Sequenz aus dem Roman "Die Standarte", Szenenausschnitte aus historisch gewordenen Inszenierungen der Theaterstücke "Ollapotrida" und "Das Finanzamt" sowie ein Tondokument eines der cholerischen Ausbrüche, die für Lernet-Holenia so typisch gewesen sind, und eine kaum bekannte, 1972 gedrehte Filmaufnahme eines Statements von ihm, aufgenommen in seiner Wohnung in der Wiener Hofburg.

Die prägnanten Beispiele skizzieren das Bild eines außergewöhnlichen Menschen, der die sich auflösende Gesellschaft des Habsburgerreiches in
seinem Werk ebenso kritisch beschrieben hat, wie die Jahre der Zwischenkriegszeit und die Jahre des Nationalsozialismus.

Bestellung: Amedia GesnbR, Sturzgasse 1a, A-1141 Wien, Fax: +43/1/9821322-311,
email: amedia@cso.co.at
Bestell Nr.: 87979, Preis ATS 150,00


Quelle: Internet Movie Database