News 2025

Mars im Widder / Mars in Aries
Übersetzung: Robert Dassanowsky & John Barrett
Sprache: Englisch
Verlag: Penguin Classics
London, 2025
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Mona Lisa
Übersetzung: Regaip Minareci
Sprache: Türkisch
Verlag: Türkiye İş Bankası Kültür Yayınları
Istanbul, 2024
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EVENT
Buchpräsentation in Begleitung zur Sonderausstellung
Karl Klammer und der Plagiatsstreit mit Bertolt Brecht um die Dreigroschenoper
Wie ein k.u.k. Dragoneroffizier unversehens in eine Literaturdebatte geriet
Mittwoch, 17. September 2025 um 18:30 Uhr
Bezirksmuseum Döbling - Villa Wertheimstein,
Döblinger Hauptstraße 96
1190 Wien
Karl Klammer war mit seiner Übersetzung von Arthur Rimbaud und François Villon ein Wegbereiter des Expressionismus im deutschen Sprachraum. Durch diese zwei Bücher hat auch Bert Brecht die damals kaum bekannten französischen Autoren kennen und schätzen gelernt. Der aufsehenerregende Plagiatsstreit rund um die Dreigroschenoper, entfacht von Brechts Erzfeind Alfred Kerr, wurde laut Klammer in finanzieller Hinsicht „gütlich bereinigt“ – nachdem er zunächst von dem „als Mordsbolschewiken bekannten Bert Brecht“ kein Geld nehmen wollte. Von der ersten Abrechnung der deutschsprachigen Bühnenrechte kaufte Klammer seiner Frau einen kleinen Weingarten direkt vor seiner Villa, ließ einen Dreigroschentropfen keltern und spendete einen Teil des Honorars einer überparteilichen Schriftstellerorganisation, die ihm von Alfred Kerr genannt worden war. Später ärgerte er sich, dass die Filmrechte ungeklärt geblieben sind. Laut Brecht war Klammers Villon eine „klassische Nachdichtung“ zu deren Neuauflage er ein keckes und verkaufsförderndes Sonett beisteuerte. Er empfahl, Klammers Villon zu lesen und mit seinen Songs in der Dreigroschenoper zu vergleichen, weil man dann sieht, „welches die Unterschiede zwischen einer Ballade zum Singen und einer zum Lesen sind“. Sogar Karl Kraus meldete sich im Plagiatsstreit zu Wort: pro Brecht und kontra Kerr.
Klammers spannende Lebensgeschichte reicht von der Endphase der Monarchie über zwei Diktaturen bis zum Wiederaufbau in den fünfziger Jahren. Sie wird in diesem Buch durch die erstmalige Veröffentlichung von persönlichen Notizen sowie von Teilen seiner verschollen geglaubten Korrespondenz mit Schriftstellern und Verlegern wieder lebendig.
War Bert Brecht ein kaltschnäuziger oder ein reuiger Plagiator? Warum zerbrach Klammers Freundschaft mit seinem zunächst geschätzten Gymnasialkollegen Stefan Zweig? War Alexander Lernet-Holenia im Plagiatsstreit wirklich „ein fairer Sekundant als der Wirbelsturm um die Dreigroschenoper durch den Tagesblätterwald brauste“?
Am Ende des im Reportagestil verfassten Buches heißt es: „Die Buchdeckel zu und alle Fragen offen. Machen Sie sich selbst den Schluss!“
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Die Internationale Lernet-Holenia Gesellschaft gibt mit Freude die Aufnahme von Albert C. Eibl als neues Mitglied bekannt.
Albert C. Eibl, Jg. 1990, ist als der Älteste von sieben Geschwistern in München geboren. Nach dem Abschluss des Europäischen Abiturs (EB) an der Scuola Europea di Varese in Italien – einem Land, dem er viele literarische Anregungen verdankt – ließ er sich in Zürich nieder und schloss hier einen Bachelor in Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft ab. Danach Masterabschluss in Deutsche Philologie an der Universität Wien mit Auszeichnung. Neben seinem Bachelor hospitierte er in den Kultur- und Feuilletonredaktionen der Mittelbayerischen Zeitung (MZ) in Regensburg und der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) in Berlin. Bei Elmar Weixlbaumer absolvierte er neben seinem Masterstudium den zweisemestrigen Verlagslehrgang der Goldegg Medienakademie in Wien.
Eibl schreibt als freier Publizist für diverse Medien, darunter literaturkritik.de, profil, Der Falter und Die Presse.
Im Juli 2014 gründete er den früher am Schottenring, später in der Landstraßer Hauptstraße und heute in der Nussdorfer Zahnradbahnstraße residierenden Verlag Das vergessene Buch (kurz: DVB), der Anfang 2024 mit dem renommierten BRUNO-KREISKY-PREIS für besondere verlegerische Leistungen ausgezeichnet wurde.
Seit Anfang 2016 gibt er konzentrierte Einführungsworkshops ins moderne Verlagswesen und ist seit Juni 2016 Mitglied des österreichischen PEN Clubs. Seit Mai 2017 Public Relations Officer (PRO) des Round Table 1, Wien. Eibl ist zudem Erster Vorsitzender der Ernst und Friedrich Georg Jünger-Gesellschaft e. V.
Vorträge und Moderationen zu diversen literarischen wie kulturellen Themen (Europäische Toleranzgespräche, Jünger-Tagung, Germanistentag, Buchpräsentationen, Podiumsdiskussionen etc.)
Im Jahr 2019 wurde Albert Eibl von Claudia Baumhöver und Michael Braun als externer Projektmanager für die Projektsteuerung der im August 2019 bei dtv erschienenen zehnbändigen Berner Ausgabe Sämtlicher Schriften Alexander von Humboldts (hg. v. Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich) bestellt. Die Ausgabe erschien im September 2019 unter großem medialen Zuspruch im In- und Ausland.
In seiner literaturwissenschaftlichen Forschung beschäftigt sich Eibl mit dem Leben und Werk Ernst Jüngers, Literatur der österreichischen Zwischenkriegszeit sowie mit Zensurpolitik und oppositionellem Schreiben in der Diktatur. Im Juni 2020 legte er im Winter Verlag (Heidelberg) die vielbeachtete Monographie Der Waldgang des ‚Abenteuerlichen Herzens‘. Zu Ernst Jüngers Ästhetik des Widerstands im Schatten des Hakenkreuzes vor. Er promoviert derzeit bei Oliver Lubrich an der Universität Bern zu ‚verdeckter Schreibweise‘ in unterschiedlichen Epochen der Zensur.

Die Internationale Lernet-Holenia Gesellschaft möchte hiermit Ihren besonderen Dank an Frau Regaip Minareci zum Ausdruck bringen, die durch Ihren unermüdlichen Einsatz einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Verbreitung der Werke Lernet-Holenias leistet. Zwei Ihrer exzellenten Übersetzungen, die ersten ins Türkische überhaupt (Baron Bagge, Mona Lisa), wurden im letzten Jahr bereits veröffentlicht. 5 weitere Übersetzungen (Beide Sizilien, Der Graf Luna, Die Standarte, Mars Im Widder, Ich war Jack Mortimer) werden nun im halbjährlichen Takt in der Türkei veröffentlicht werden.
Bild: Minareci Regaip © Österreichische Gesellschaft für Literatur

IN MEMORIAM
Gregor Henckel-Donnersmarck
Tief betroffen hat uns die Nachricht vom Tod Gregor Henckel-Donnersmarck, Mitglied der Internationalen Alexander Lernet-Holenia Gesellschaft.
Gregor Henckel-Donnersmarck war war ein österreichischer Priestermönch deutscher Herkunft. Er war von 1999 bis 2011 Abt des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz.

EVENT
Filmvorführung
An klingenden Ufern (1948)
Drehbuch von Alexander Lernet-Holenia nach seiner Filmnovelle gleichen Titels.
"1943: Maria, eine Krankenschwester, verliebt sich in Stefan, einen verwundeten Soldaten, im Zivilleben Maler. 1944: Maria erhält die Mitteilung, dass Stefan gefallen sei. In ihrer Not kümmert sich der Komponist Alexander um sie, der gleichzeitig mit Stefan um sie geworben hat. 1947 heiraten sie. Doch dann taucht der tot geglaubte Stefan wieder auf ..." (Olaf Möller)
Metro Kinokulturhaus
Johannesgasse 4, 1010 Wien
07.03.2025 / 17:30
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PRESSE
Wiener Zeitfenster – Literarische Treffen im Michaeler Bierhaus
Die Tafelrunde
Der Schriftsteller und Filmemacher Peter Stephan Jungk hat zweimal längere Zeit in Wien gelebt: Als Kind und Jugendlicher in den 1950/60er Jahren, dann wieder in den 1980er Jahren. In einer losen Serie von Beiträgen erinnert er sich an diese biografisch-historischen Zeitfenster. Diesmal an eine Literatenrunde mit Doderer, Lernet-Holenia, Hochwälder, Spiel und Zeemann...
In: Wien Museum Magazin, Peter Stephan Jungk, 14.1.2025
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